Don’t be evil – Like http.net

  • 16.08.2011
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Ja, ja, blog.http.net ist jetzt auch Teil der Weltverschwörung. Mit den Facebook- und Google-Buttons auf unserer Blog-Seite tragen nun auch wir dazu bei, jeden Klick unserer Nutzer quer über den Atlantik in die gierigen Schlünde der Tracking-Konzerne zu schaufeln. Wer Like-Buttons auf seiner Seite platziert, bittet jeden Browser, doch immer mal rasch drüben anzurufen und Bescheid zu sagen. Und die Browser tun das auch (oder surft hier jemand mit Lynx? 😉

Es besteht also allemal Diskussionsbedarf. Wer daran noch zweifelt, führe sich das Papier von Rosendaal zu Gemüte. (Achtung, das Klicken auf den Link könnte getrackt werden 😉 Danach kann man sich von der Free Software Foundation einen schönen und garantiert trackfreien Button für seine Homepage geben lassen:

Not f'd — you won't find me on Facebook

Selbstverständlich ist das Tracking eine der wichtigsten Funktionen der Like-Buttons und seiner Freunde, genauso wie diverser Google-Dienstleistungen. Dies sind Werkzeuge, die über den unmittelbaren Nutzen hinaus den Betreibern vielfältige Möglichkeiten eröffnen, Macht über das Internet zu erlangen, Macht im Sinne von Kenntnis des Nutzerverhaltens. Nicht böse, aber Ergebnis einer klugen Analyse der zukünftigen Wirtschaftsräume.

Die wirtschaftlichen und sozialen Implikationen von FB & Co und ihren Werkzeugen gehen natürlich weit darüber hinaus. Niicht nur, dass sich jeder Teilnehmer am Wirtschaftsleben neuerdings Gedanken darüber zu machen hat, wie sich sein Name so googelt und was da so alles zu Tage gefördert werden könnte. Die umfassende Mobilisierung und Vernetzung aller Lebensbereiche steht offenbar bereits sogar in Zusammenhang mit dramatischen politischen Umwälzungen in anderen Teilen unserer klein gewordenen Welt. Es wird noch lange brauchen, bis man all diese Entwicklungen verstanden haben wird. Tja, und manch einer hierzulande empört sich über die vergleichsweise bieder daherkommende Vorratsdatenspeicherung, der bereitwillig seine gesamte soziale Existenz den undurchsichtigen Organen des USA PATRIOT Act überantwortet, nur weil die bunte Buttons haben davorschalten lassen.

Die Frage ist also jedenfalls schon längst nicht mehr, ob man diese Entwicklungen verhindern kann oder will, sondern wie man damit umgeht. Als Privatnutzer steuere ich einigermaßen restriktiv die Preisgabe von Informationen über mein Nutzerverhalten. Ich behaupte kühn, jederzeit zu wissen, wo ich zu welchem Zweck gerade angemeldet bin und eine grobe Vorstellung von den Informationen zu haben, die mein braver Browser in die Welt funkt. (Wie kühn diese Behauptung jedoch ist, muss ich bei näherem Hinsehen allerdings immer wieder erneut feststellen!) Als Wirtschaftsunternehmen dürfen wir jedoch die Entwicklungen nicht verschlafen und müssen die Chancen nutzen, die sie uns bieten. Und es macht ja auch Spaß, und ja, wir möchten natürlich gemocht werden und möchten auch erfahren, dass man uns mag und was man an uns mag, na klar. Es gilt: don’t be evil – be smart 😎

Kommentare

on Trackbacks

  1. By *klick**klick* | blog.http.net on 8. Dezember 2011 at 12:09

    […] Welche Konsequenzen ihre pure Anwesenheit hat, wurde kurz danach ein aktuelles Thema. (Ich verweise hierbei auch auf den sehr informativen Blogeintrag von SB.) […]


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